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Shinaipflege

September 21st, 2009

Vorbereitung

Vor der ersten Verwendung des Shinais, empfiehlt es sich, das Shinai komplett auseinander zu bauen und mit Schleifpapier zu bearbeiten. Notwendig ist dies, da die Kanten, die bei einem neuen Shinai noch scharf sind, abgerundet werden und dadurch beim Einsatz des Shinais weniger zur Splitterbildung neigen. Außerdem können Sie gleich überprüfen, ob das Shinai nicht schon in einem mangelhaften Zustand geliefert worden ist, wie das Bild zeigt. Dieser Riss war schon bei Lieferung vorhanden. Von außen ist dieser kaum zu sehen. Diese Strebe ist nicht mehr zu gebrauchen.

Broken Shinai

Broken Shinai



Zunächst müssen alle Lederteile entfernt werden und die vier Bumbusstreben sollten getrennt werden. Passen Sie dabei auf, daß Sie das kleine Metallplättchen am unteren Ende im Griffs nicht verlieren. Einige Shinais sind im Griff auch zusammengeklebt. Hier müssen sie vorsichtig sein, die Bambusstreben nicht anzubrechen. Einfacher und sicherer ist es, zunächst zwei Streben gleichzeitig abzutrennen und diese dann jeweils wieder zu separieren. Dabei sollten Sie die 4 Streben entsprechend markieren, um diese später wieder in der richtigen Anordnung zusammen bauen zu können. Danach sind die vier Bambusstreben mit Schmirgelpapier insbesondere an den Kanten so zu bearbeiten, daß keine scharfen Übergänge mehr bestehen. Diese Vorarbeit reduziert die Splittergefahr und damit die Sicherheit gegenüber dem Partner. Schleifen Sie auch die Innenseite der Strebe etwas an und entfernen Sie vorher gegebenenfalls Verunreinigungen, da die Strebe dadurch das Öl besser aufnehmen kann. Hierzu eignet sich auch die rauhe Seite eines Küchenschwamms sehr gut.

Shinai Streben

Shinai Streben

Bevor das Shinai eingeölt werden kann, ist der feine Bambusstaub und Verunreinigungen auf der Innenseite mit einem Lappen zu entfernen. Danach kann das Shinai mit einem leicht erhitzen Öl eingerieben werden. Bezüglich des zu verwendenden Öls gibt es unterschiedliche Empfehlungen. Diese reicht von Nähmaschinenöl, speziellen Bambusölen über Rapsöl. Bis jetzt habe ich aber noch keine bewiesene Erklärung gelesen, die ausschließlich die Anwendung eines bestimmten Öls rechtfertig. Eine Quelle, die die Verwendung von Pflanzenölen ablehnt, habe ich nicht gefunden.

Das Shinai, nachdem die betroffene Stelle mit einem Messer, Schmirgelpapier und Öl bearbeitet wurde. Stärker beschädigte Streben sollten – wenn überhaupt – nur noch als obere Strebe verwendet werden. Die abgebildete Streben kann allerdings noch gefahrlos weiter verwendet werden.

Auf der “AKATSUKI custom shinai” webseite wird warmes Rapsöl empfohlen. Ein leicht erhitzes Öl zu nehmen macht in meinen Augen jedoch Sinn, da es dünnflüssiger ist und so besser einziehen kann. Jeder, der schon einmal eine Wachsjacke selbst wieder regen- bzw. wintertauglich gemacht haben, kann dies gut nachvollziehen.

Drei Alternativen lassen sich auf diversen Webseiten finden:

1. Bestreichen Sie die Streben mit warmen Öl und lassen Sie das Öl über nacht einziehen. Wiederholen Sie den Vorgang ca. 2-3 mal, je nachdem wieviel das Shinai an Öl aufnimmt.

2. Nehmen Sie eine lange, flache Schale und legen Sie die Streben mit der Innenseite nach oben dort hinein. Gießen sie dann auf die Innenseite der Streben das Öl. Wiederholen Sie den Vorgang 3-4 Mal.

3. Benutzen Sie ein schmales Plastikrohr mit Verschlußkappen, das sie in jedem Baumarkt erwerben können und füllen sie es mit Ihrem bevorzugten Öl auf.

Die Alternative 2 und 3 können das Shinai allerdings weich und schwer machen und sind daher weniger empfehlenswert. Hinzu kommt, dass das Shinai leicht klebt und Öl nach einer Zeit ranzig wird.

Regelmäßige Shinaipflege

Wenn im Laufe der Zeit ein Splitter entsteht, feilen oder schmirgeln sie diesen ab, wobei Sie auch unterhalb und oberhalb des Splitters etwas abfeilen sollen. Dabei sollten Sie je nach Ausmaß der Beschädigung mehr oder weniger großzügig die betroffene Stelle bearbeiten. Kleine Faserabschnitte die abstehen, können einfach abgeschmirgelt werden. Sind die Splitter größer, müssen Sie eventuell schon einige cm vor der Stelle, an der sich der Splitter vom Shinai löst, vorsichtig mit dem Messer ansetzen. Dazu gehen Sie einfach ein paar cm von der Stelle wo die Absplitterung beginnt zurück und entfernen vorsichtig einige Fasern. Dies hat den Vorteil, das Sie nicht zu tief in das Shinai schneiden und nicht unötig viel entfernen und damit die Haltbarkeit reduzieren.

Das Plastikstück (sakigome) unter der Sakigawa ist gebrochen und nach unten gerutscht. Dellen, die insbesondere an den äußeren Streben auftreten (links und rechts) sind normal und unproblematisch. Diese müssen nicht ausgebessert werden.

Säubern Sie danach das Shinai vom Bambusstaub und Verunreinigungen und bestreichen Sie danach das Shinai z.B. mit warmen Rapsöl. Sie können die Streben bei vielen Shinais auch rotieren bzw. durch eine neue Strebe aus einem anderen Shinai ersetzen, sofern diese paßt. Es gibt aber auch sehr hochwertige Shinais, bei denen dies nicht zu empfehlen ist. Bei Shinais mit ovalem Griff ergeben sich natürlich Besonderheiten beim Austausch. Auch einzelne Streben für Carbon-Shinais sind erhältlich.

Gerissen Sakigawa

Gerissen Nakayui

In der linken Abbildung ist die Sakigawa beschädigt. Das Shinai darf so keinesfalls weiterverwendet werden. Es besteht die Gefahr, dass eine Shinaistrebe zwischen die Streben der Mengane durchrutscht und den Trainingspartner verletzt. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig, ob das Leder an den sensiblen Stelle bereits zu dünn geworden ist. Sofern sich ein Loch in der Sakigawa bildet bzw. die Nakayui angerissen oder gerissen ist, müssen diese aus Sicherheitsgründen sofort austauschen. Durch eine regelmäßige Pflege und Kontrolle des Shinai können Sie diese Schäden schon frühzeitig erkennen.

Beschädigte Sakigawa

Beschädigte Sakigawa

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